Chronik


Die Gründung des Ensembles


„Die WIENER NEUSTÄDTER INSTRUMENTALISTEN, Mitglieder des Kammerorchesters der Joseph Matthias Hauer-Musikschule der Stadt Wiener Neustadt, traten zum ersten Mal im Februar 1979 an die Öffentlichkeit und konstituierten sich 1981 als Verein. Ihr Ziel ist es, in Vergessenheit geratene oder selten gespielte Werke aller Epochen in stilistisch richtiger Besetzung und Interpretation zu Gehör zu bringen“.
Dieser Satz stand am Deckblatt der Programme der ersten Jahre, auch wenn auch schon damals immer wieder sehr bekannte Werke zur Aufführung gebracht wurden. Das Orchester wurde jedoch auch mit der Absicht gegründet, den beiden Wiener Neustädter Pfarren ein „stehendes Ensemble“ für kirchliche Aufführungen (Hochämter, Kirchenkonzerte, Passionsmusiken) zur Verfügung stellen zu können.

NÖN, 3.12.1980

Die konstituierende Generalversammlung des Vereines fand am 9. Februar 1981 statt, die Vorarbeiten wurden von Walter Sengstschmid und Rudolf Hopfner geleistet. Künstlerischer Leiter, Dirigent der Orchesterkonzerte und der Aufführungen mit dem Neuklosterchor war Walter Sengstschmid. Die Aufführungen mit dem Domchor standen unter der Leitung des damaligen Domkapellmeisters Josef M. Doellers.
Das erste Konzert als eingetragener Verein fand am 23. Jänner 1981 im Bernardisaal des Neuklosters statt. Am Programm standen Werke von Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Christoph Förster, Johann Heinrich Schmelzer, Michael Salamon und Franz Schmidt. Im Juni gab es eine CD Produktion mit Werken von Christoph Förster und einem Cembalo Konzert von Joseph Haydn.
Im Protokoll der konstituierenden Generalversammlung finden sich bereits 6 weitere Veranstaltungen, die  Passionsmusik im Neukloster, Hochämter in den Wiener Neustädter Pfarren und ein Kirchenkonzert in Maria Schutz.


Die frühen Jahre


Das Jahr 1982 steht ganz im Zei­chen der 250. Wiederkehr von Haydns Geburtstag. Mit  Konzerten,  im Bernardisaal und im Wiener Neustädter Dom am 9. Mai wurde diesem Ereignis gedacht. Bald stellte sich ein regelmäßiges Vereinsleben ein, das administrativ von Generalversammlungen und der Konzertorganisation geprägt war.

Im Jahr 1983 fand das gut besuchte Jahreskonzert am 10. April im Sparkassensaal statt, die Passionsmusik im Neukloster am 12. März mit dem Oratorium „Der Tod Jesu“ von Carl Heinrich Graun.

 

Konzert im Sparkassensaal, 10.4.1983

1984 standen Werke von Corelli., Telemann und J.S.Bach am Programm des Konzertes vom 26. Februar, bei der Passionsmusik im Neukloster war die Markuspassion von Bach zu hören.

 

Auch im Jahr 1985 spielten wir das damals als Abendkonzert bezeichnete jährliche Orchesterkonzert im Bernardisaal des Neuklosters am 23 Februar mit Werken von Händel, Bach (Brandenburgisches Konzert Nr.6) - Haydn und Mozart und am 24. März Haydns Stabat Mater.

1986 stand am Programm des Jahreskonzertes am 13. April Werke von Johann Christian Bach, und Mendelssohn-Bartholdy ein Werk für Altblockflöte und Streichorchester des Wiener Neustädter Komponisten Otto Schneider.
Anläßlich der Passionsmusik am 26. April 1987 spielten wir Händels „Der Messias“ mit dem Stifts-Chor Neukloster. Das Programm des Konzertes am 25. Jänner umfaßte u.a. die „Fünf Stücke für Streichorchester“ von Paul Hindemidth, an denen intensiv aber mit großer Begeisterung gearbeitet wurde. Bei diesem Konzert nahm erstmals Christa Stippel (verh. Straka) teil, die dem Orchester bis heute - als Cellistin und Kassierin - zur Verfügung steht.

1987/1988 war von Aufführungen zweier großer Werke geprägt: Einer Aufführung des Messias von Georg Friedrich Händel in Heiligenkreuz am 19. September 1987 und der Schöpfung von Joseph Haydn. Eine Aufführung fand anläßlich der 400 Jahr Feier der Pfarre Trumau am 16. April 1988 statt, eine weitere im Neukloster am 24. April 1988.
Höhepunkt des Jahres 1989 war das Mozart-Requiem am 16. April, das wir erstmals - gemeinsam mit dem Stifts-Chor Neukloster - aufführen durften.
1989/1990 war von einigen personellen Änderungen gekennzeichnet. Rudolf Hopfner, Mitgründer und langjähriger Obmann legt seine Funktion aus beruflichen Gründen zurück, der neue Vorstand bestand aus Ingeborg Führer, Michael Salamon, Adolfine Schneider und Hildegard Otter. Die Aufführungen dieser Saison begannen mit dem im Frühjahr einstudierten Requiem von W.A. Mozart in Heiligenkreuz. Am Programm des Jahreskonzertes stand u.a. die „3 Stücke für Klarinette und Orchester“ von Michael Salamon.


Die 1990er Jahre


Die folgenden Jahre waren organisatorisch durch die wiederkehrende Planung des Arbeitsjahres durch Walter Sengstschmid, die Organisation und Durchführung des Jahreskonzertes, die Mitwirkung beim Adventkonzert im Dom und der Passionsmusik im Neukloster sowie bei den Hochämtern bestimmt.
1992 übernahm Friedrich Krajnik die Obmann Funktion, Adolfine Schneider, Rudolf Hopfner und Hildegard Otter komplettierten den Vorstand. Das Orchester war in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen, 1992/93 zählten wir mehr als dreißig Musiker und Musikerinnen.
Der Höhepunkt des Jahres 1994 war zweifellos die Aufführung von Haydns „Die Jahreszeiten“ anläßlich des 800-Jahr Jubiläums der Stadtgründung Wiener Neustadts. Die Aufführung fand am 2. Oktober im Sparkassensaal statt, es wirkten sowohl der Domchor als auch der Stifts-Chor Neukloster mit.
1996 mußten wir leider von Hilde Otter Abschied nehmen, sie verstarb am 1. Februar. Hilde war seit 1982 Orchestermitglied, viele Jahre Schriftführerin und wohl die „Seele“ des Orchesters. Beim Jahreskonzert am 6. Februar  spielten wir auch ein Werk von Michael Salamon, die „Rhapsodie für Streichorchester“.
1997 führten wir erstmals die „Missa alba“ des Felixdorfer Musikpädagogen und Komponisten Hans Hittinger mit dem Stifts-Chor Neukloster ebenda auf.
Das Kirchenkonzert am 26. Oktober 1999 mit Werken von W.A. Mozart und  J.S. Bach fand in innigem Gedenken an Albert Mülleder, dem leider allzu früh verstorbenen Domkapellmeister unter der Leitung von Herbert Gasser, Alberts Nachfolger, im Dom statt.


Das 3. Jahrzehnt


Die ersten Jahre brachten kaum Änderungen. Wir wirkten bei den Hochämtern im Dom und im Neukloster, meist beim Kirchenkonzert im Dom und der Passionsmusik im Neukloster mit und gestalteten das Jahreskonzert im Bernardisaal.
Am Programm des Konzertes am 24. Februar 2006 im Bernardisaal standen u.a. Mozarts Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester mit den Mitgliedern der Wiener Philharmoniker Anton Straka und Edward Kudlak als Solisten sowie Otto Schneiders Thema mit Variationen für Altblockflöte und Orchester mit Luise Holoubek als Solistin am Programm.

Konzert Bernardisaal, 24,2,2006

Im Herbst 2007 legte Walter Sengstschmid, unser langjähriger Dirigent der Orchesterkonzerte, diese Funktion zurück und leitete nur mehr die Aufführungen im Neukloster. Die Orchesterkonzerte übernahm Michael Salamon. Das erste Konzert unter Michael Salamon fand in der Neuklosterkirche am 7. Oktober 2007 statt. Am Programm standen u.a. eine Sonate für Violine und Orgel bei der er den Violinpart übernahm, Orgel spielte Walter Sengstschmid, weiters war ein Stück von Michael Salamon „Ludus et Fuga“ für 2 Violinen, Cembalo, Orgel und Streicher zu hören.
Der Höhepunkt des Jahres 2009 war das Orches­terkonzert am 5. März 2009 diesmal im Musiksaal des BORG. Grund für diesen Saalwechsel war die Verfüg­barkeit eines Konzertflügels, da u.a. das sehr bekannte Klavierkonzert Nr. 2 in f-Moll von Frédéric Chopin mit der Pianistin Sonja Huber am Programm stand.

Konzert 5.3.2009

Das diesjährige Domkonzert stand mit Mozarts Requiem  ganz im Gedenken an den 10. Todestag von Domkapellmeister Albert Mülleder. Als Solisten wirkten u.A Elisabeth Flechl mit.
Im Jahr 2010 begannen wir bereits mit den Vorbereitungen für das 30-Jahr Jubiläum des Orchesters 2011. Es wurde ein Info-Folder aufgelegt und eine Homepage eingerichtet und die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert. Am Pro­gramm des Konzertes am 14. März 2010 standen u.a. zwei weltliche Kanta­ten von J.S. Bach am Programm, beim Herbstkonzert am 10. Oktober 2010 in der Neuklos­terkirche spielten wir erstmals in solistischer Besetzung Werke italieni­scher Barockkomponisten.
Höhepunkt des Jahres 2011 war das Festkonzert 30 Jahre Wiener Neustädter Instrumentalisten am 19. März 2011 im Bernardisaal mit Werken von Christoph Förster, Unico Wilhelm van Wassenaer, Tomaso Albinoni, W.A. Mozart und einer Streicherserenade von Franz Schmidt. Frau Stadträtin Isabella Siedl hielt eine sehr ansprechende Laudatio. In diesem Jahr wurden wir erstmals zu den Abschlußkonzerten des „Interna­tional Piano Seminar and Festival“ in der Theresianischen Militärakademie und im Schloss Perchtoldsdorf im Sommer eingeladen, bei dem wir die Preis­träger des Vorjahresseminars begleiteten.


4. Jahrzehnt


Das traditionelle Jahreskonzert 2012 am 11. März stand unter dem Motto „Very British“ mit Werken englischer Komponisten, neben der Passionsmusik im Neukloster spielten wir auch in diesem Jahr Konzerte im Rahmen des Klavierseminars „Austrian International Piano Summer 2012“. Das Herbstkonzert umfasste Werke französischen Barockkomponisten, die Geistliche Abendmusik im Dom den 1. Teil des Oratoriums Paulus von Mendelssohn.
2013 gab es neben den traditionellen Konzerten im Herbst und Frühjahr ein Festkonzert inkl. CD-Produktion des „Soroptimist International Club Wiener Neustadt Maria Theresia“ mit der Präsidentin Mag. Luise Holoubek, die auch den Flöten-Solopart übernahm.

Festkonzert "Soroptimist International Club Wiener Neustadt Maria Theresia", 4.5.2013

Das Konzertjahr 2014 begann mit dem Frühjahrskonzert („Nordische Impressionen“), es folgte eine Neuauflage der Sommerkonzerte unter der Leitung von Roland Batik unter der Bezeichnung „Piano&more“ mit Konzerten in der Militärakademie und dem Schloß Seibersdorf auch mit einer CD Produktion. Es folgte das Herbstkonzert mit dem ersten Teil der Brandenburgischen Konzerte von Bach und einem Adventkonzert in Wimpassing mit dem Chor Cantate Domino.
Am Programm des Frühjahrskonzertes 2015 stand der zweite Teil der Brandenburgischen Konzerte, wir spielten bei der traditionellen Passionsmusik im Neukloster  und auch in diesem Jahr bei Piano&more mit Werken für zwei Klaviere von Bach und Mozart mit Roland Batik (Klavier und Leitung) und Yuko Batik.

Konzert "Piano&more", 10.9.2015, Stadttheater Wiener Neustadt

Das Konzert im Festsaal des BORG im Frühjahr 2016 umfaßte Werke von Mozart und Salamon. Wir spielten erstmalig und mit großem Erfolg  bei  Opernproduktionen des Ensembles „Dream Opera“ unter der Leitung von Peter Doss mit dem „Wildschütz“ von Albert Lortzing. Es folgte das Herbstkonzert in der Neuklosterkirche u.a. mit dem zweiten Brandenburgischen Konzert mit dem international bekannten Trompeten-Solisten Otto Sauter,  Piano&more mit Roland Batik im Schloß Seibersdorf und im Stadttheater Wiener Neustadt, und – wieder - ein Adventkonzert in Wimpassing.

2017 begann mit Konzerten im Rahmen von Piano&more mit Roland Batik und dann erstmalig das „Konzert für Wiener Neustadt“, einem Open-Air Konzert am Hauptplatz am Vorabend des Stadtfestes, das sich in den Folgejahren zu einem Fixpunkt des herbstlichen Konzertbetriebes etabliert hat. Als Solistin konnten wir Elisabeth Flechl gewinnen.

 

 

"Konzert für Wiener Neustadt", 7.9.2017

Wir spielten mit großem Erfolg mehrere Aufführungen der Oper Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai mit dem Ensemble Dream Opera im Stadttheater Wiener Neustadt und in anderen Städten.
2018 gab es gleich zwei Produktionen mit mehreren Aufführungen mit dem Ensemble Dream Opera, dem Musical My fair Lady und Figaros Hochzeit von Mozart. Das  Konzert für Wiener Neustadt brachte neben Werken von Schubert und Beethoven Auszüge aus Bernsteins Westside Story mit dem Solisten Norbert Ernst.

Für das Konzert für Wiener Neustadt im Jahr 2019 konnten wir die Wiener Neustädter Solistin Marie-Luise Schottleitner und das Ballett Ortner4dance gewinnen, die neben C.M. Webers Aufforderung zum Tanz mit großem Erfolg als Draufgabe Offenbachs Can-can tanzten.

"Konzert für Wiener Neustadt", 5.9.2019

Das Jahr 2020  stand schon unter dem Eindruck der Corona Pandemie, es konnte nur ein Konzert im neuen Saal in den Kasematten unter dem Motto „Eine kleine Nachtmusik“ mit der Pianistin Ines Schüttengruber und einem Mozartprogramm - u.a. der kleinen Nachtmusik - stattfinden.
2021 wurde das Corona-bedingt verschobene Konzert für Wiener Neustadt mit einem Beethoven Schwerpunkt nachgeholt, für das wir die Klaviersolistin Christine David gewinnen konnten. Alle weiteren Projekte konnten leider nicht stattfinden.
2022  wurde das Jubiläumskonzert Beethoven unter dem Titel „Die Erste – zum Geburtstag“ mit der 1. Sinfonie und seinen Violinromanzen nachgeholt und wir spielten ein Konzert unter dem Titel „Frühling in Wiener Neustadt“ mit den Solisten Katrin Fuchs Sopran und Andreas Sauerzapf, Tenor mit zur Jahreszeit passenden Werken in den Kasematten.

Konzert "Frühling in Wiener Neustadt", Kasematten, 27.5.2022

Am 6. Juni 2022 spielten wir ein Open-Air Konzert im Stadtpark mit dem erstmalig auftretenden Salonorchester der Wiener Neustädter Instrumentalisten unter der Leitung unserer Konzertmeisterin Cordula Schröck mit beschwingter Musik von Lanner, Strauss bis Ziehrer, das „Konzert für Wiener Neustadt“ unter dem Motto „Salut d'amour“ u.a. mit einem Opernschwerpunkt mit den Solistinnen Marie-Luise Schottleitner, Sopran und Johanna Zachhuber Mezzo-Sopran und – als Höhepunkt des Jahres - das „Jubiläumskonzert – 40 Jahre WNI“ mit Werken von Förster, Resphigi und der Jupitersinfonie von Mozart.

"Konzert für Wiener Neustadt", 8.9.2022, Marie-Luise Schottleitner, Johanna Zachhuber